Rechtschreiben beginnt in der Krabbelstube!
Tatsache ist, dass Sprachentwicklung und in der Folge davon die Rechtschreibentwicklung von einer guten Hörentwicklung abhängen. Viele Eltern, die in meine Praxis kommen,
haben oft den Eindruck, dass ihr Kind anscheinend schlecht hört. Der erste Weg führt sie daher - und das ist auch notwendig - zum Hals-Nasen-Ohren-Facharzt. In den allermeisten Fällen stellt der
Arzt fest, dass medizinisch alles in Ordnung ist. Und doch ...
Was dabei übersehen wird, ist, dass das Hören nicht nur von einem intakten Ohr abhängt, sondern auch davon, inwieweit das Hörhirn, also die Verarbeitungszentrale in unserem
Kopf, in den ersten Lebensjahren die Chance hatte, feine Lautmuster anzulegen.
Hatte ein Kind z.B. häufig Mittelohrentzündungen, vergrößerte Mandeln, Polypen und Ähnliches, so ist immer der gesamte Ohrbereich mitbetroffen. Das Trommelfell und die
feinen Gehörknöchelchen konnten nicht in vollem Umfang arbeiten, wodurch über längere Zeiträume nur ungenaue Höreindrücke im Hörhirn ankamen.
Den Kindern erzähle ich dann, dass die kleinen Hörzwerge Buchstabenladen haben, in denen mehrere ähnlich klingende Laute in einer Lade beisammen sind. (Welche das sind, wird
bei der Diagnostik festgestellt!) Wenn es nun ums Schreiben geht, liefern die Buchstabenzwerge manchmal den richtigen und manchmal den falschen Buchstaben. (Die ausführliche Geschichte von den
Hörzwergen finden Sie in dem Buch "Hurra, jetzt bin ich Rechtschreibkönig!" siehe Shop) Das Phänomen, dass Kinder ein- und dasselbe Wort in verschiedenen Varianten schreiben, findet dadurch eine Erklärung.
Im Training geht es dann darum, den Hörzwergen zu helfen, in ihren Laden Ordnung zu machen, und die Sehzwerge zu bitten, genaue Wortbilder in die innere Wörtergalerie zu hängen. Die Methode wird im oben genannten Buch genau beschrieben. Im Training wird diese Methode an das Kind individuell angepasst.
Schatzsuche statt Fehlerfahndung lautet hier das Motto!